Es ist das Jahr 2025 und wir sind wohl nicht die Einzigen, die das gute alte WordPress Blogging System allmählich für etwas in die Jahre gekommen halten – insbesondere wenn es darum geht, dass man eigentlich nur Content möglichst einfach, leichtgewichtig und selbst-gehostet online bringen möchte. Darum haben wir einmal die aktuellen Alternativen zu WordPress recherchieren. Der Fokus liegt auf einfacher Installation und Nutzung, ohne kompliziertes User-Management, mit einem schnellen Veröffentlichungsprozess.
WordPress ist zwar beliebt, aber im Laufe der Jahre sehr komplex und ressourcenhungrig geworden. Für einfache Blogs und Websites gibt es mittlerweile moderne CMS-Alternativen, die wieder so schlank sind wie WordPress in seinen Anfangsjahren (Es geht auch schlanker: 10 WordPress-Alternativen im Überblick – t3n – digital pioneers). Die folgenden selbst-gehosteten Lösungen erfüllen die genannten Kriterien – sie sind leichtgewichtig (oft ohne große Datenbank), schnell installiert und fokussieren sich auf das Wesentliche: das schnelle Veröffentlichen von Text-Content.
Ghost (Node.js-basierte Blog-Plattform)
Beschreibung: Ghost ist ein minimalistisches, quelloffenes CMS, das speziell für Blogger und Journalisten entwickelt wurde. Es bietet einen intuitiven, funktionsreichen Editor mit Fokus aufs Schreiben und nutzt dafür die vereinfachte Auszeichnungssprache Markdown. Ghost versteht sich als moderne, schnelle Alternative zu WordPress – ohne Plugin-Ballast und verworrene Menü. Es kommt mit allen Funktionen, die man für professionelles Publishing braucht, inklusive SEO-Features, übersichtlichem Content-Management und anpassbaren Theme. Selbst Mitgliederbereiche und Newsletter können direkt integriert werden.
Vorteile:
- Fokus auf Inhalte: Ghost bietet eine moderne Schreibumgebung ohne Ablenkung. Der Editor ist schlicht und konzentriert sich aufs Wesentliche (Text erstellen und formatieren).
- Komplettpaket für Blogs: Eingebaute SEO-Funktionen, sicheres Mitglieder-System für geschützte Inhalte und flexible Themes machen zusätzliche Plugins oft überflüssig (Ghost Alternatives – See how Ghost compares to the rest). Inhalte lassen sich schnell veröffentlichen, ohne sich um technische Details oder Wartung zahlreicher Plugins kümmern zu müssen.
- Open Source & selbst hostbar: Ghost kann kostenlos selbst gehostet werden (die Software ist Open-Source. Standardmäßig verwendet Ghost SQLite als Datenbank für kleinere Installationen, was eine einfache Einrichtung ermöglicht (für größere Projekte wird MySQL/MariaDB empfohlen).
Nachteile:
- Höherer Ressourcenbedarf: Ghost läuft auf Node.js und benötigt im Vergleich zu reinem PHP oder statischen Lösungen etwas mehr RAM und Setup-Aufwand. Ein kleiner VPS genügt, aber auf günstigem Shared Hosting ist Ghost meist nicht einsetzbar.
- Weniger Erweiterungen: Ghost verfolgt ein bewusst schlankes Konzept. Die Funktionsvielfalt ist begrenzt auf Publishing – komplexe Seiten mit vielen individuellen Features oder Plugins sind nicht Ghosts Stärke. Wer das Backend umfangreich erweitern möchte, stößt an Grenzen.
- Administrationsaufwand: Updates und Wartung erfolgen außerhalb des üblichen LAMP-Stacks. Für Einsteiger ohne Server-Erfahrung kann die Node.js-Umgebung eine kleine Hürde darstellen (Ghost bietet aber eine gute Dokumentation und CLI-Tools zur Installation).
Anwendungsfälle: Ideal für professionelle Blogs, News-Seiten und Magazine, die einen schlanken Schreib- und Publikationsworkflow brauchen. Ghost wird oft von Journalisten und Unternehmen genutzt, die schnell Inhalte veröffentlichen und ggf. mit Mitgliedschaften/Newslettern monetarisieren wollen. Wenn hauptsächlich Blog-Content mit modernem Look gefragt ist und WordPress zu schwergewichtig erscheint, ist Ghost eine hervorragende Wahl.
WriteFreely (Go-basiert, minimalistisches Blog-System)
Beschreibung: WriteFreely ist eine minimalistische Blogging-Plattform für Schriftsteller und Blogger, die auf das Wesentliche reduziert (WriteFreely: Minimalist, federated, self-hosted blogging platform made by Write.as | AlternativeTo). Die Open-Source-Software (geschrieben in Go) ist so leichtgewichtig, dass sie sogar auf einem Raspberry Pi laufen kann. WriteFreely bietet eine schlichte, ablenkungsfreie Oberfläche zum Verfassen von Texten und speichert Beiträge standardmäßig in Markdown. Auf umfangreiche Features wie komplexe Themes oder Plugins wird verzichtet, dafür ist die Software besonders schnell und datensparsam. Bei Bedarf unterstützt WriteFreely föderiertes Publizieren über ActivityPub (Fediverse), was es ermöglicht, dass Leser den Blog über Mastodon & Co. abonnieren können.
Vorteile:
- Extrem schlank und ressourcenschonend: Benötigt nur eine ausführbare Binary – kein Setup von Webserver + PHP nötig, nur eine einfache Konfiguration. Sehr geringer Speicher- und CPU-Bedarf, ideal auch für kleine Server.
- Einfache Installation: Das Bereitstellen ist unkompliziert – Binary hochladen und ausführen. Es sind keine externen Datenbanken nötig, da wahlweise SQLite genutzt werden kann.
- Markdown-Unterstützung & Fokus: WriteFreely setzt auf Markdown für die Texteingabe und bietet einen autospeichernden Editor. Die Oberfläche ist bewusst simpel gehalten, ohne Likes, Kommentare oder Feeds, was ein ablenkungsfreies Schreiben ermöglicht.
- Datenschutz & Föderation: Standardmäßig gibt es keine Tracker, keine unnötigen Datenfelder – ideal für datenschutzbewusste Autoren. Optional kann über ActivityPub veröffentlicht werden, um ein Blog mit der Fediverse-Welt zu verbinden.
Nachteile:
- Sehr begrenzte Anpassbarkeit: Die Minimalistik hat ihren Preis – nur wenige Themes und Plugins sind verfügbar Benutzer müssen mit dem vorgegebenen schlanken Design auskommen oder selbst CSS anpassen.
- Keine umfangreichen Features: Funktionen wie komplexe Menüführung, Mediathek, WYSIWYG-Editor oder umfangreiches Rechtemanagement fehlen. WriteFreely bietet im Grunde nur Bloggen, ohne Extras.
- Kleine Community: Im Vergleich zu WordPress oder Ghost ist die Nutzerbasis kleiner. Hilfe findet man hauptsächlich in den Foren der Entwickler. Zudem existiert keine große Auswahl an vorgefertigten Erweiterungen oder Integrationen (z.B. E-Commerce o.ä. sind nicht vorgesehen).
Anwendungsfälle: Perfekt für persönliche Blogs, Journale oder kleine Schreibgemeinschaften, die eine schlichte Schreibplattform suchen. WriteFreely spielt seine Stärken aus, wenn es wirklich nur um Text geht – etwa für einen Tech-Blog, ein Online-Tagebuch oder einfache Wissenssammlungen. Durch die Föderationsoption ist es auch interessant für Blogger, die Teil des Fediverse sein möchten. Wer einen minimalen Footprint und maximalen Datenschutz will (z.B. auf eigenem Server oder im Intranet), findet in WriteFreely eine passende Lösung.
Grav (PHP Flat-File CMS mit optionalem Admin-Panel)
Beschreibung: Grav ist ein modernes Flat-File-CMS, das komplett ohne relationale Datenbank auskommt (Grav CMS: A Flat-File CMS for Modern Web Development). Inhalte werden in Markdown-Textdateien gespeichert, was Deployment, Backup und Wartung enorm vereinfacht. Das System ist sehr leichtgewichtig und schnell, eignet sich aber dennoch für mehr als nur Blogs: Auch kleine Unternehmensseiten, Portfolios oder Dokumentationen können damit umgesetzt werden. Grav bietet eine übersichtliche Administrationsoberfläche (via optionalem Admin-Plugin) zur Verwaltung von Inhalten, Themes und Plug. Es unterstützt Markdown für Beiträge und basiert auf dem Twig-Template-System für Themes. Trotz der schlanken Basis lässt sich Grav durch ein umfangreiches Plugin- und Theme-Ökosystem erweitern – es gibt einen eigenen Paketmanager für zahlreiche Erweiterungen (9 best flat-file CMS in 2025).
Vorteile:
- Keine Datenbank nötig: Flat-File Architektur – sämtliche Inhalte liegen in Dateien. Das bedeutet leichte Installation (einfach Dateien hochladen), keine DB-Konfiguration und schnelle Seitenaufrufe, da auf aufwändige SQL-Queries verzichtet wird.
- Hohe Performance & modern: Grav wurde auf Geschwindigkeit optimiert und hat eine moderne Codebasis. Das Admin-Panel ist zeitgemäß und intuitiv bedienbar. Markdown-Unterstützung ist nativ vorhanden, was die Inhaltserstellung für Autoren vereinfacht.
- Flexibel erweiterbar: Dank über 100 verfügbaren Plugins und Themes kann man Grav bei Bedarf funktional ausbauen (z.B. für Formulare, SEO, Galleries etc.). Wenn man es braucht, hat Grav die Funktion bereits – und falls nicht, lässt sie sich nachrüsten. Dabei bleibt das System aber optional schlank, man aktiviert nur was man nutzt.
- Aktive Community: Grav ist in der Flat-File-Welt etabliert und hoch angesehen. Regelmäßige Updates sorgen für Sicherheit. Durch die Beliebtheit gibt es viele Tutorials und Community-Beiträge.
Nachteile:
- Feature-Fülle kann überwältigen: Gerade Einsteiger könnten von den zahlreichen Optionen überfordert sein – Grav bietet sehr viele Features out of the box, was für kleine Blogs vielleicht schon mehr als nötig ist. Das Admin-Plugin fügt zusätzlich Komplexität hinzu (im Vergleich zu ultraminimalen CMS ohne Backend).
- PHP-basierte Anforderungen: Zwar genügt ein einfacher Webserver mit PHP, aber man sollte FTP-Zugriff und Grundkenntnisse im Verzeichnismanagement haben. Ohne das Admin-Panel müssen Inhalte per Datei hochgeladen werden, was weniger ein „Live-Editor“-Gefühl vermittelt (Adminschnittstelle kann dies jedoch lösen).
- Skalierbarkeit begrenzt: Für sehr große Websites mit tausenden Seiten kann ein Flat-File-Ansatz an Grenzen stoßen, da kein Datenbankindex existiert. Grav ist primär für kleine bis mittelgroße Projekte konzipipiert.
Anwendungsfälle: Geeignet für Nutzer, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Einfachheit und Funktionsumfang suchen. Grav glänzt bei kleinen Firmenwebsites, Entwickler-Blogs, Dokumentationsseiten oder Portfolios, wo man einerseits die Leichtigkeit eines Flat-File-Systems will, aber andererseits nicht auf Komfortfunktionen (Admin-UI, Plugins für SEO/Kontaktformulare etc.) verzichten möchte. Entwickler schätzen Grav für seine saubere Architektur und Twig-Templating, während Content-Autoren das benutzerfreundliche Backend und Markdown lieben.
Bludit (PHP Flat-File CMS mit WordPress-ähnlicher Oberfläche)
Beschreibung: Bludit ist ein einfaches, schnelles Flat-File-CMS, das Inhalte in JSON-Dateien statt in einer Datenbank speic (9 best flat-file CMS in 2025). Es richtet sich an Nutzer, die eine WordPress-ähnliche Erfahrung suchen, aber ohne die Last einer SQL-Datenbank. Die Installation ist denkbar simpel – man kopiert die PHP-Dateien auf den Server, es ist keine weitere Konfiguration nötig (Bludit – Awesome F/OSS). Bludit bietet ein schlankes Backend, das vom Aufbau her an WordPress erinnert: Man kann Beiträge verfassen (mit Markdown- oder HTML-Unterstützung), Seiten anlegen, Themes wechseln und Plugins aktivieren – all das über eine grafische Oberfläche im Browser. Trotz der Leichtgewichtigkeit bringt Bludit praktische Features mit, z.B. ein integriertes Caching, SEO-Einstellungen und einfache Backup-Möglichkeiten.
Vorteile:
- Keine Datenbank, schnelle Einrichtung: Flat-File (JSON) Speicher – man braucht nur PHP, keine MySQL-Installation. Dadurch sehr geringe Serveranforderungen und zügige Installation (Dateien hochladen, fertig).
- Einfaches Backend: Die Admin-Oberfläche ist intuitiv und ähnlich wie bei WordPress aufgebaut, was die Einarbeitung erleichtert. Inhalte lassen sich bequem im Browser verwalten, ohne direkt auf dem Dateisystem arbeiten zu müssen.
- Markdown-Support & Medienverwaltung: Beiträge können in Markdown geschrieben werden und Bludit rendert sie zu HTML. Bilder und Dateien können über das Backend hochgeladen werden.
- Erweiterbar: Es existieren zahlreiche Plugins und Themes. Viele übliche Blog-Features (Tags, Kategorien, Kommentare via Disqus, Social-Media-Buttons etc.) lassen sich durch offizielle oder Community-Plugins ergänzen. Somit kann man Bludit je nach Bedarf vom simplen Blog bis zur kleinen Website ausbauen.
- Schnell und leicht: Durch den Verzicht auf eine Datenbank ist Bludit performant und ressourcenschonend. Das flache JSON-Datenformat ermöglicht zügige Zugriffe, und der generierte Code ist schlank.
Nachteile:
- Eingeschränkte Skalierbarkeit: Wie bei den meisten Flat-File-Systemen gerät Bludit bei sehr vielen Beiträgen oder hoher Last an Grenzen – die Performance kann leiden, da alle Inhalte als Dateien geparst werden müssen. Für kleine bis mittlere Blogs ist es aber in der Regel ausreichend.
- Kleineres Ökosystem: Im Vergleich zu WordPress ist die Auswahl an Plugins/Themes überschaubarer (wenn auch die wichtigsten vorhanden sind). Bei sehr spezifischen Anforderungen muss man eventuell selber Anpassungen vornehmen.
- Weniger „Out-of-the-box“-Funktionen: Einige Komfortfunktionen von WordPress fehlen oder sind rudimentär – z.B. kein integriertes komplexes Benutzerrollen-System, keine Mehrsprachigkeit out of the box (lässt sich aber via Plugin lösen). Man bekommt das Nötigste, aber für Spezialfälle ist Basteln gefragt.
Anwendungsfälle: Bludit eignet sich hervorragend für persönliche Blogs, kleine Websites oder einfache Projektseiten, bei denen WordPress „überdimensioniert“ wäre. Wenn man eine bekannte WP-ähnliche Bedienung möchte, aber auf einem Low-End-Webspace ohne DB auskommen will, ist Bludit passend. Auch für Prototypen oder temporäre Seiten, die schnell stehen sollen, ist es dank der sekundenschnellen Installation ideal. Alternativ vergleichbare Flat-File-CMS in dieser Kategorie sind z.B. GetSimple (speichert Inhalte in XML, ebenfalls mit WP-ähnlichem Backend) oder WonderCMS, das als eines der kleinsten CMS überhaupt gilt.
Chyrp Lite ? (PHP + SQLite, ultraleichtes Blog-System)
Beschreibung: Chyrp Lite ist eine ultraleichte Blogging-Engine (Chyrp Lite, ein sehr schlankes Blogsystem | Torsten Kelsch). Es wurde in PHP geschrieben und verwendet standardmäßig eine einfache SQLite-Datenbank, kann aber auch mit MySQL/PostgreSQL arbeiten (xenocrat/chyrp-lite: An ultra-lightweight blogging engine … – GitHub). Das System ist extrem schlank: Nur ~4,4 MB und 863 Dateien, verglichen mit ~25,7 MB und 1645 Dateien bei einer Standard-WordPress-Installation. Die Installation gelingt entsprechend schnell und einfach – Chyrp Lite war in Tests in wenigen Minuten einsatzbereit. Im Betrieb ermöglicht es das intuitive Erstellen von Blogartikeln und Seiten und zeigt diese automatisch in der Navigation an. Die Oberfläche ist aufgeräumt; standardmäßig sind einige schöne, responsive Themes und grundlegende Funktionen angeboten (Chyrp Lite). Inhalte können als Klartext oder in Markdown verfasst wwerden. Durch „Feathers“ und „Modules“ (Erweiterungen) lässt sich die anfangs minimale Funktionalität bei Bedarf erweitern – z.B. um Kommentare, Tags, Webmentions.
Vorteile:
- Sehr geringe Anforderungen: Läuft schon mit PHP 5.6+ und SQLite – ideal für Low-End-Server oder Shared Hoster. Kein umfangreicher Stack nötig, da SQLite-Datei genügt (optional MySQL).
- Blitzschnell und schlank: Der Footprint ist winzig, entsprechend flott reagiert das Backend. Chyrp Lite ist wesentlich leichter als WordPress und daher auch performanter bei geringer Serverlast.
- Einfachheit: Schnelle Einrichtung und einfache Bedienung stehen im Vordergrund. Das Admin-Interface ist zwar simpler als bei WP, aber für einen Blog völlig ausreichend. Es gibt Unterstützung für mehrere Benutzerrollen (Admins, Autoren, Gäste etc.) out of the box, was für ein so kleines System bemerkenswert ist.
- Markdown und Twig: Dank Markdown-Unterstützung können Autoren bequem formatieren. Designer können auf Twig-Templates zurückgreifen, um Themes anzupassen.
- Erweiterbar: Mitgelieferte Module erlauben es, fehlende Funktionen nach Bedarf zu aktivieren (z.B. Kategorien, Kommentare). Das System bleibt aber leichtgewichtig, solange man nicht alles aktiviert. Es existieren einige Community-Themes und -Plugins – zwar nicht riesig viele, aber das Nötigste, um einen Blog individuell zu gestalten, ist vorhanden.
Nachteile:
- Noch in Entwicklung: Als relativ junges Projekt (Fork seit ca. 2017) sind teils kleinere Ungereimtheiten vorhanden. Frühere Versionen hatten z.B. Probleme mit Kategorienverwaltung oder Plugin-Konflikte – vieles wurde inzwischen verbessert, aber die Stabilität und Politur erreicht (noch) nicht ganz die von WordPress oder Ghost.
- Sehr kleine Community: Chyrp Lite wird von einer Nischen-Community gepflegt. Es gibt wenig Dritt-Plugins und begrenzte Unterstützung/Foren. Wer auf ein lebhaftes Ökosystem Wert legt, könnte hier an Grenzen stoßen.
- Beschränkter Funktionsumfang: Im Auslieferungszustand ist Chyrp Lite stark aufs Bloggen begrenzt – einige für Blogs wichtige Features (Kategorien, Kommentare) müssen erst durch Module aktiviert werden. Funktionen jenseits des Bloggens (z.B. komplexe Seitenhierarchien, E-Commerce, mehrsprachige Seiten) fehlen ganz.
- Mehr Handarbeit für Anpassungen: Es gibt zwar Themes, aber kein riesiges Theme-Repository. Individuelle Anpassungen erfordern Grundkenntnisse in HTML/CSS/Twig. Die Einfachheit des Systems bedeutet auch, dass weniger Komfortfunktionen vorhanden sind als bei schwergewichtigeren CMS.
Anwendungsfälle: Ideal für persönliche Blogs oder kleine Projekte, bei denen man absolute Kontrolle über ein sehr schlankes System haben möchte. Chyrp Lite ist perfekt, wenn man z.B. einen einfachen Tech-Blog, ein Notiz-Blog oder eine kleine News-Seite mit minimaler Serverlast betreiben will. Durch die SQLite-Unterstützung kann es sogar auf kleinen Geräten oder in Docker-Containern mit wenig Ressourcen laufen. Entwickler, die ein leicht anpassbares Grundgerüst wünschen, schätzen Chyrp Lite für seine Überschaubarkeit. Kurz: Wenn WordPress „mit Kanonen auf Spatzen geschossen“ wäre, ist Chyrp Lite die Schleuder – simpel, leicht und trotzdem brauchbar.
Statische Site-Generatoren (Hugo, Jekyll, Eleventy, u.a.)
Beschreibung: Eine etwas andere Herangehensweise an einen WordPress-Ersatz sind statische Website-Generatoren. Statt ein CMS auf dem Server laufen zu lassen, erstellt man die Seiten vorab als statische HTML-Dateien. Tools wie Jekyll (Ruby), Hugo (Go) oder Eleventy (Node) nehmen Markdown-Dateien und Templates als Eingabe und generieren daraus eine komplette Websites (So, Your CMS Blew Up. Any Decent WordPress Alternatives Out There?). Das Besondere: Zur Laufzeit wird keine Datenbank und keine serverseitige Logik benötigt – man lädt die generierten HTML/CSS/JS-Dateien einfach auf einen Webspace oder ein CDN. Dadurch sind solche Seiten extrem schnell und sicher (kein Angriffsvektor durch PHP). Jekyll beispielsweise arbeitet als Kommandozeilentool, das die Markdown-Inhalte mittels Layout-Vorlagen zu einer Website zusammenstellt. Hugo rühmt sich als „weltweit schnellster“ Generator, der auch große Sites in Sekunden rendert (The world’s fastest framework for building websites). Moderne Generatoren bringen oft Entwicklungs-Server mit Live-Reload mit, sodass man während des Schreibens eine Vorschau bekommt.
Vorteile:
- Minimale Serveranforderungen: Da nur statische Dateien ausgegeben werden, reicht jedes Webhosting oder sogar GitHub Pages zur Veröffentlichung. Keine Datenbank, kein Anwendungsserver – was die Betriebskosten und Wartung stark reduziert.
- Höchste Performance & Sicherheit: Statische Seiten werden vom Webserver direkt ausgeliefert, ohne Generierung im Hintergrund – das sorgt für sehr schnelle Ladezeiten und praktisch keine Sicherheitslücken durch CMS-Exploits oder SQL-Injections. Man muss sich auch nicht um Updates von CMS-Software kümmern, da auf dem Server ja nur Dateien liegen.
- Markdown und Versionierung: Autoren schreiben Inhalte meist in Markdown-Dateien, was eine klare Trennung von Inhalt und Layout ermöglicht. Alle Inhalte können in einem Git-Repository versioniert werden. Dadurch eignet sich der Workflow besonders für Entwickler oder technische Blogger.
- Flexibilität bei Hoster-Wahl: Man kann statische Sites problemlos bei CDN-Anbietern oder auf object storage (S3 etc.) hosten, was Auslieferung global sehr effizient macht. Zudem gibt es Dienste wie Netlify, die den Build & Deploy automatisieren.
- Keine Backend-Beschränkungen: Das Design und die Struktur sind vollständig anpassbar via Templates. Man ist nicht durch ein CMS-Theme-Framework limitiert, sondern kann frei frontenden. Auch ungewöhnliche Seitenlayouts lassen sich bauen, solange der Generator sie unterstützt.
Nachteile:
- Kein Live-Editing: Es gibt kein Web-Interface zum direkten Verfassen. Beiträge werden lokal in Dateien erstellt und dann neugebaut. Für nicht-technische Benutzer ist dieser Workflow ungewohnt. (Zwar gibt es mit Headless-CMS wie NetlifyCMS oder CloudCannon Ansätze, eine GUI bereitzustellen, aber das fügt Komplexität hinzu).
- Erfordert technischen Hintergrund: Die Einrichtung eines Generators und der Build-Prozess bedürfen Kommandozeilen-Kenntnisse. Gerade Jekyll (Ruby) oder Eleventy (Node) setzen eine Entwicklungsumgebung voraus. Updates von Inhalten sind nicht „mal eben im Browser klicken“, sondern erfordern einen neuen Build und Deploy.
- Dynamische Funktionen fehlen: Alles, was serverseitig interaktiv wäre (Kommentare, Suchfunktion, Nutzerverwaltung), muss über externe Dienste oder client-seitige Skripte nachgerüstet werden. Das Konzept eignet sich primär für Blogs und Dokumentationen ohne interaktive Features.
- Content-Wartung bei sehr großen Sites: Bei Tausenden Seiten kann der statische Build etwas länger dauern, was das Veröffentlichen verlangsamt. Allerdings sind Generatoren wie Hugo hier sehr effizient (<1 ms pro Seite generieren laut Benchmar: Hugo Tutorial: How to Build a Fast Static E-Commerce Site – Snipcart).
Anwendungsfälle: Statische Generatoren sind optimal für Tech-Affine Blogger, Entwicklerblogs, Projektseiten oder Dokumentations-Websites. Wenn man komfortabel mit Git und Markdown arbeitet, erhält man mit Tools wie Eleventy ein einfaches Mittel, aus Markdown-Dateien eine komplette Website zu erstellen. Anwendungsfälle sind z.B. persönliche Blogs (häufig gehostet auf GitHub Pages), Projektdokumentationen, statische Unternehmensblogs oder Landing-Pages, bei denen Inhalte nicht täglich geändert werden. Entwickler schätzen den Code-zentrierten Workflow – man kann während des Schreibens zugleich die Umgebung (Themes, Build-Skripte) anpassen. Für hohe Sicherheitsanforderungen oder sehr begrenzte Serverressourcen (z.B. rein statisches Hosting) sind statische Sites unschlagbar. Wer jedoch Wert auf eine komfortable Web-Oberfläche zum Schreiben legt oder oft Inhalte ändert, greift besser zu einer der dynamischen Lösungen oben.
Fazit: Die Wahl der WordPress-Alternative hängt von den individuellen Anforderungen ab. Für reine Blogs und Textseiten ohne Schnickschnack bieten Ghost oder WriteFreely ein modernes, schlankes Schreib-Erlebnis, während flat-file CMS wie Grav oder Bludit etwas mehr Komfort und Erweiterbarkeit bieten, ohne gleich so schwergewichtig wie WordPress zu sein. Chyrp Lite ist ein Geheimtipp für Minimalisten mit PHP-Umgebung, und statische Generatoren lohnen sich besonders für technisch versierte Nutzer, die maximale Performance und Sicherheit wünschen. All diese Alternativen sind self-hosted, leichtgewichtig und folgen modernen Standards, sodass sie 2025 eine attraktive Grundlage für schnelle, effiziente Webseiten und Blogs bilden.