Mit macOS Sequoia hat Apple eine neue eigenständige Passwort-App eingeführt, die erstmals eine zentrale Anlaufstelle für das Speichern und Verwalten von Passwörtern bietet. Während Apple bislang auf die iCloud-Schlüsselbundfunktion setzte, die tief im System integriert und in den Systemeinstellungen verankert war, schafft die neue App eine klarere und benutzerfreundlichere Lösung für das Passwortmanagement. Doch was bringt diese Neuerung wirklich? Hier schauen wir uns die Vorteile und Grenzen der neuen Passwort-App an und vergleichen sie mit etablierten Passwortmanagern wie iCloud-Schlüsselbund, 1Password und LastPass.
Was ist die neue Passwort-App in macOS Sequoia?
Die neue Passwort-App in macOS Sequoia dient als zentrale Verwaltung für Passwörter und andere sensible Informationen wie Sicherheitscodes. Sie ist eine Weiterentwicklung des iCloud-Schlüsselbundes, jedoch als eigenständige Anwendung, die direkt über das Dock oder Launchpad gestartet werden kann. Diese App greift auf die Daten des iCloud-Schlüsselbunds zu und synchronisiert sie wie gewohnt über alle Apple-Geräte, sofern die iCloud aktiviert ist. Neu ist, dass die Benutzeroberfläche nun einfacher zugänglich und benutzerfreundlicher gestaltet ist, was die Verwaltung von Zugangsdaten deutlich erleichtert.
Vorteile der neuen Passwort-App
1. Einfache Bedienung und Integration
Die neue Passwort-App überzeugt durch eine aufgeräumte, intuitive Oberfläche, die es auch weniger technikaffinen Nutzern erleichtert, ihre Zugangsdaten zentral zu verwalten. Mit einem Klick lässt sich die App öffnen und Passwörter können gesucht, bearbeitet und neu erstellt werden.
Die App ist direkt mit Safari und anderen System-Apps verknüpft, sodass Passwörter beim Anmelden oder Erstellen eines Kontos automatisch angeboten und ausgefüllt werden. Die Synchronisierung über die iCloud macht es zudem möglich, auf allen Apple-Geräten auf dieselben Zugangsdaten zuzugreifen.
2. Verbesserte Sicherheit und Zwei-Faktor-Authentifizierung
Ein weiterer Vorteil ist die nahtlose Integration von Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Die neue Passwort-App speichert nicht nur Passwörter, sondern auch Authentifizierungscodes. Das bedeutet, dass Du Sicherheitscodes für Konten, die eine zusätzliche Bestätigung verlangen, direkt in der App verwalten kannst.
3. Kostenlos und ohne Abonnement
Im Gegensatz zu professionellen Passwortmanagern wie 1Password oder LastPass ist die Passwort-App von Apple kostenlos. Sie erfordert lediglich ein Apple-Gerät und ein iCloud-Konto. Für viele Nutzer, die keine komplexen Verwaltungsanforderungen haben, kann diese Lösung somit eine kostengünstige Alternative sein.
Nachteile und Grenzen der neuen Passwort-App
Trotz dieser Vorteile hat die neue Passwort-App auch einige Einschränkungen, die sie im Vergleich zu anderen spezialisierten Passwortmanagern weniger flexibel machen.
1. Begrenzte plattformübergreifende Nutzung
Die neue Passwort-App ist nur auf Apple-Geräten verfügbar. Das bedeutet, dass Windows- oder Android-Nutzer keinen Zugriff auf ihre gespeicherten Passwörter haben. Wer regelmäßig plattformübergreifend arbeitet, wird diese Einschränkung bemerken und möglicherweise einen Passwortmanager bevorzugen, der auf allen Betriebssystemen verfügbar ist.
2. Begrenzte Funktionen im Vergleich zu professionellen Passwortmanagern
Im Vergleich zu Passwortmanagern wie 1Password, LastPass oder Bitwarden bietet die Passwort-App von Apple weniger Funktionen. Diese professionellen Tools ermöglichen oft das Speichern und Organisieren von Notizen, Bankdaten und weiteren sicherheitsrelevanten Informationen, während Apples Lösung aktuell hauptsächlich auf Passwörter und Authentifizierungscodes beschränkt ist.
Erweiterte Funktionen wie das Erstellen von Kategorien, das gemeinsame Teilen von Passwort-Tresoren oder die Unterstützung für komplexe Organisationen fehlen hier ebenfalls. Viele dieser Apps bieten zudem eine browserübergreifende Unterstützung, was für Nutzer hilfreich ist, die nicht ausschließlich Safari verwenden.
3. Wenig Anpassungsmöglichkeiten
Im Gegensatz zu spezialisierten Passwortmanagern bietet die neue Passwort-App kaum Anpassungsoptionen für die Organisation und Verwaltung von Passwörtern. Es gibt nur begrenzte Sortier- und Filtermöglichkeiten. Passwortmanager wie Dashlane und Keeper hingegen erlauben es, eigene Kategorien und Ordner zu erstellen, was die Organisation erheblich erleichtert, insbesondere für Nutzer mit vielen Zugangsdaten.
Vergleich: Passwort-App vs. iCloud-Schlüsselbund und professionelle Passwortmanager
Funktion | Passwort-App (macOS Sequoia) | iCloud-Schlüsselbund | 1Password / LastPass |
---|---|---|---|
Plattformübergreifend | Nein | Eingeschränkt | Ja |
Zwei-Faktor-Authentifizierung | Ja | Ja | Ja |
Passwort-Sharing | Nein | Nein | Ja (in Teams-Version) |
Kosten | Kostenlos | Kostenlos | Abonnement erforderlich |
Benutzerdefinierte Ordner | Nein | Nein | Ja |
Speicherung von Notizen/Bildern | Nein | Nein | Ja |
Browserkompatibilität | Nur Safari | Nur Safari | Alle großen Browser unterstützt |
Fazit: Für wen ist die neue Passwort-App geeignet?
Die neue Passwort-App in macOS Sequoia ist ein solider Schritt nach vorne für Apple-Nutzer, die eine einfache und kostenlose Lösung für die Verwaltung ihrer Passwörter suchen. Durch die direkte Verknüpfung mit Safari und die Integration von Zwei-Faktor-Authentifizierung bietet sie eine gute Grundausstattung für den Alltag. Nutzer, die hauptsächlich im Apple-Ökosystem bleiben, finden hier eine praktische und leicht zugängliche Lösung.
Allerdings bleibt die App hinter den Funktionen professioneller Passwortmanager zurück. Wer eine plattformübergreifende Lösung benötigt, viele Passwörter hat oder fortgeschrittene Organisationsmöglichkeiten wünscht, wird mit Tools wie 1Password, LastPass oder Bitwarden besser bedient. Besonders die Möglichkeit, Daten strukturiert abzulegen und auf mehreren Geräten zu nutzen, macht diese professionellen Apps zur idealen Wahl für Vielnutzer.
Die neue Passwort-App ist somit eine sinnvolle Ergänzung im Apple-Ökosystem und reicht für Standardnutzungen vollkommen aus. Wer aber maximale Flexibilität und umfangreiche Funktionen möchte, sollte dennoch zu einem spezialisierten Passwortmanager greifen.