Die OmniGroup hat eine neue iPhone Version ihrer professionellen Premium App Omnifocus veröffentlicht.
Omnifocus 2 für das iPhone sieht auf den ersten Blick so aus als wäre die Oberfläche lediglich optisch an iOS 7 angepasst worden.
Die Bedienung erscheint etwas einfacher und die Usability etwas aufgeräumter als in der Vorgänger-Version.
Ist das kostenpflichtige Upgrade auf Omnifocus 2 wirklich ihr Geld wert?
Lange Zeit ist nicht wirklich viel passiert in der Produktivitätssuite-Palette der Omnigroup. Immer mal wieder ein paar Bugfixes bei den beliebten Premium-Apps Omnifocus, Omnioutliner und Omniplan aber kaum echte Neuerungen.
Jetzt kommt überraschend eine komplett neue Version der Task-Management-App Omnifocus als Omnifocus 2 für das iPhone auf den Mark und das als komplett neue App die an das Look and Feel von iOS 7 angepasst wurde – damit allerdings aber auch kostenpflichtig und auch nur als iPhone-Version, d.h. keine Universal App. Das Ganze zum stolzen Preis von 17,99€ – da muss man schon mal nachschauen, ob sich die Anschaffung wirklich lohnt.
Grundsätzlich ist gegen den hohen Preis der App nichts einzuwenden, wenn man OmniFocus als Productivity-Tool regelmäßig nutzt. Ist man mit der „Getting-Things-Done“-Methode (Wikipedia) vertraut, gibt es zu Omnifocus einfach kaum gleichwertige Alternativen. Allerdings hat Omnifocus in der Vergangenheit gerade in der Usability geschwächelt und wurde von vielen Nutzern als zu komplex und zu wenig komfortabel empfunden.
Alles anders bei Omnifocus 2.
Sieht es auf den ersten Blick so aus als wäre OmniFocus 2 für das iPhone nicht mehr als ein Facelift, stellt man im ausführlicheren Test schnell fest, dass das Omnigroup Team zahlreiche Details verbessert hat und die Benutzung erheblich intuitiver und natürlicher geworden ist.
Dabei ist es gelungen die Funktionalität und Komplexität von Omnifocus zu erhalten.
Neu und besonders nützlich ist das Task-Dashboard auf dem Startbildschirm der App.
Von hieraus hat man ohne mühsames Suchen und Tippen schnellen Zugang zu den wichtigsten Ansichten (Inbox, Flagges, Projects, Nearby, Kontexts).
Hinzu kommt ein Vorschau-Kalender (Forecast) für die nächsten Tage, in dem die zeitlich terminierten nächsten Aufgaben angezeigt werden.
Alles unterlegt mit einem einheitlichen Farb-Code aus dem man übersichtlich entnehmen kann, ob der geplante Zeitpunkt zur Erledigung einer Aufgabe näher rückt oder bereits überschritten ist.
Neue Aufgaben können ebenfalls direkt vom Startbildschirm aus erstellt werden durch ein „+“-Inbox-Symbol am rechten unteren Bildschirmrand.
Hierdurch wird eine aufgeräumte Eingabemaske aufgerufen, in dem sich der Titel der Aufgabe (Item) und optional ein zugehöriges Projekt (frei wählbar), der Context (frei wählbar), ein Flag und der Erledigungszeitpunkt bzw. Wiederholungsintervall festlegen lässt.
Unter den Reitern „Notes“ und „Attachments“ lassen sich zusätzliche Anlagen erstellen und u.a. Fotos einbinden.
Kehrt man nach erfolgreicher Aufgabe zurück zum Startbildschirm und zieht man den „Forecast“ ein kleines Stück herunter hat man Zugriff auf die (manuelle) Synchonisation und die Settings sowie eine Suchfunktion.
Besonders interessant ist das Thema Synchronisation. Dies erledigt Omnifocus 2 auf dem iPhone still und leise im Hintergrund.
Als Speicherortder Synchronisationsdatei kann zwischen dem kostenlosen Omni Sync Server, einer Mac Synchronisation via Wi-Fi (Omnifocus für Mac erforderlich!) und einer frei konfigurierbaren WebDAV-Adresse gewählt werden.
Der einfachste Weg ist hierbei zweifellos der Omni Sync Server.
Wer seine Aufgaben nicht auf einem fremden Server ablegen will, dem ist die WebDAV-Funktion zu empfehlen, die sich beispielsweise auch auf einem Synology-NAS leicht einrichten lässt, sofern dort WebDAV eingerichtet ist (Einzutragender Pfad in Omnifocus2: https://DYNDNSADRESSE:5006/home/).
Sowohl die Nutzung des Omni Sync Servers als auch die Nutzung von WebDAV funktionieren hervorragend und ohne Probleme. Auch das Zusammenspiel mit der „alten“ Omnifocus Version auf dem Mac funktioniert.
Offensichtlichster Nachteil von OmniFocus 2 für das iPhone ist aktuell noch, dass die App nur in Englisch verfügbar ist und dass diese nur im Hochformat nutzbar ist. Übersetzung und Querformat-Modus sind aber bereits für zukünftige Updates angekündigt.
Fazit
Wer mit dem „Getting Things done“-Ansatz von David Allen vertraut ist und das iPhone als ständigen Begleiter nutzen will, um sich selbst zu organisieren, für den geht an Omnifocus 2 kein Weg vorbei und für den tritt der sicherlich auf den ersten Blick nicht unerhebliche Preis recht schnell in den Hintergrund.
Alleine wenn man die Usability- und Style-Anpassungen an iOS7 eine zeitlang erlebt hat, kommt einem die alte Version von Omnifocus (und auch die Mac- und iPad-App ziemlich verstaubt und umständlich vor). Omnifocus 2 läuft hingegen ausgesprochen schnell und stabil – genauso wie der Hintergrund-Sync und verdient sich so unsere Empfehlung.
Omnifocus 2 für das iPhone kann im Apple Appstore heruntergeladen werden, ebenso wie die nun aktualisierte Version Omnifocus 2 für Mac (Review von Omnifocus 2 für den Mac bei sonoya.com).