OmniFocus ist ein professioneller Aufgabenmanager, der von der Omni Group sowohl für iPhone, iPad als auch Mac OSX entwickelt und kontinuierlich weiterentwickelt wird.
Bereits die erste Version hat sich großer Beliebtheit erfreut. Nun ist seit gut einem Jahr OmniFocus2 für das iPhone erhältlich und die Nutzer Gemeinde wartet auf ein Update der Mac Version, dass nun erschienen ist.
Zeit für uns den Nachfolger einmal ausgiebig zu testen und zu schauen für wen er geeignet ist.
Apps, die den GTD-Ansatz (Getting Things Done – The Art of Stress-free Productivity by David Allen) unterstützen teilen die Nutzer-Gemeinde in der Regel in zwei Gruppen.
Dem einen Teil der Gruppe kann das Tool nicht komplex genug sein um alle erdenklichen Varianten abbilden zu können. Dem anderen Teil der Gruppe sind die meisten Apps von Beginn an zu kompliziert und sie geben schon nach kurzer Zeit frustriert auf.
OmniFocus2 für den Mac will beide Gruppen wieder zusammenführen und sowohl den kompletten GTD-Ansatz professionell unterstützen und zahlreiche Varianten ermöglichen als auch durch eine saubere aufgeräumte Oberfläche die Nutzer ansprechen, die durch zu große Komplexität bisher in die Flucht geschlagen worden.
Bevor es aber losgehen kann muss man erst einmal die Frage für sich klären ob man die Standardversion oder die Pro Version von OmniFocus2 erwerben möchte.
Die Standard Edition bietet im Prinzip schon alles was man von einer GTD App erwarten kann. Durch die Pro Version kommt eine sogenannte „Focus Funktion“ hinzu es erlaubt die nicht benötigte Inhalte ausblenden und so einen noch besseren Überblick zu behalten. Die Pro Version richtet sich damit ganz klar an Profis, die aufgrund der Vielzahl ihrer Einträge den Überblick verlieren könnten und ist für den Einstieg nicht erforderlich.
Wer sich also erst einmal für die Standard Version entscheidet, fährt damit bestimmt nicht falsch und hat später die Möglichkeit per In-App Purchase die Features der pro Version nachzurüsten.
Nun aber zum Test der App im Detail:
OmniFocus 2 für den Mac hat eine komplett neu gestaltete Oberfläche. Diese ist in vier wesentliche Bereiche unterteilt.
Auf der linken Seite findet man ganz außen die Perspektiven in senkrechter Anordnung. In der zweiten Spalte von links ist ein Kalender hinterlegt anhand dessen man sehen kann wann welcher Aufgaben fällig sind. In der Mitte befindet sich der Hauptbereich in dem man die unmittelbar anstehenden Aufgaben Aufgaben sehr gut übersichtlich erkennen kann.
Ganz rechts sieht man in einer Spalte die Einstellmöglichkeiten und Details für die einzelnen Aufgaben.
Schauen wir uns einmal die Ansicht der bevorstehenden Aufgaben an.
Hier sehen wir mehrere Aufgaben untereinander mit dem jeweiligen Fälligkeitsdatum. Sofern das Fälligkeitsdatum überschritten wurde wird dies als Overdue beziehungsweise mit einem roten Kringel markiert. Aufgaben die als nächstes erledigt werden müssen werden gelb markiert.
Diese Darstellung erinnert sehr stark an das Layout der iPhone App.
Ist einer Aufgabe erledigt wird sie einfach durch Klick auf den Kreis abgehakt.
Eine neue Aufgabe kann recht einfach angelegt werden. Hierzu müssen lediglich die zugehörigen Projekte, Kontexte sowie das Start- und Fälligkeitsdatum angegeben werden und natürlich eine Aufgabenbeschreibung.
So hat man die Möglichkeit einzelne Aufgaben in verschiedenen Kontexten oder Projekten abzubilden. Diese Mehrdimensionalität ist ein großer Vorteil gegenüber reinen Todolisten.
Wie sich die Arbeit mit Omnifocus 2 im täglichen Doing gestaltet, kann man in diesem – leider englischsprachigen – Einführungs-Video ganz gut erkennen:
Wenngleich die Bedienung in der Version 2 spürbar einfacher geworden ist, sind verschiedene Schwächen der Vorversion leider auch erhalten geblieben. Leider lässt sich pro Aufgabe und Projekt weiterhin nur jeweils einen Kontext zuordnen. Ortsbezogener Kontexte kennt die Mac-App gar nicht. Hier ist die iPhone App deutlich besser.
Apropos iPhone App: Wer auch die Omnifocus 2 App für das iPhone besitzt (Omnifocus 2 iPhone Review) kann die App tadellos über alle zur Verfügung gestellten Synchronisationsdienste inklusive WebDAV (z.B. via heimischem Synology NAS).
Ob man so eine Synchronisierung allerdings überhaupt braucht ist fraglich zu mal die iPhone App in ihrem Leistungsumfang weit über die Mac Version hinausgeht und im Normalfall nicht davon auszugehen ist das so viele Aufgaben eingegeben werden müssen dass der Mac hierbei einen deutlichen Vorteil bringen könnte.
Wahrscheinlich ist das aber genau bei den Profianwendern der Fall, die sowohl die pro Version kaufen als auch hunderte wenn nicht Tausende von Aufgaben mit Omnifocus2 verwalten.
Omnifocus 2 für den Mac kostet regulär 35,99€ und kann als Omnifocus 2 Standard-Version aus dem Apple Appstore heruntergeladen werden – das kostenpflichtige Upgrade auf die Omnifocus 2 Pro-Version kann dann als In App-Puchase bei Bedarf erfolgen.
Unser Fazit: wer schon immer ein Freund von OmniFocus war wird es auch bei dieser neuen Version bleiben. Sie ist einfach aufgeräumter und mit einem zeitgemäßen Interface versehen. Wer aber schon die knapp 18€ teure Omnifocus 2 iPhone App hat wird sich nach dem zusätzlichen Nutzen der Mac App fragen, wenn er nicht haufenweise Aufgaben lieber am Mac auf die Todo-Liste setzt als auf dem iPhone.
Vielleicht wird es ja mal Zeit, dass die Omni Group ein Plattform-übergreifendes Bundle aus iPhone, iPad und Mac-App zu einem angemessenen Preis zu Verfügung stellt?