Der Raspberry Pi Model B bietet sich aufgrund seines niedrigen Stromverbrauchs als Dauerläufer für verschiedene Dienste an, die immer erreichbar sein sollen.
So nutzen wir den Raspberry Pi als eine Art Gateway-Server für das Heimnetz. Er wird direkt an der Fritzbox bzw. dem Telekom Speedport betrieben und ist per Portfreigabe im Internet erreichbar.
Andere Computer (Macs und PCs) sind im Heimnetz so konfiguriert, dass sie nach einer gewissen Zeit der Inaktivität in den Ruhezustand wechseln.
Will man nun von außerhalb (aus dem Internet) auf diese Rechner zugreifen, dann erledigen wir das mit Hilfe des Raspberry Pi, der den jeweiligen Rechner aus dem Schlaf via Wake on LAN (WoL) per Magic Pacekt aufweckt.
Um die Wake on Lan (WoL) Funktionalität auf dem Raspberry Pi einzurichten (in unserem Fall unter Raspbian) muss man sich zunächst per SSH als Admin mit dem Raspberry Pi verbunden haben (z.B. via Terminal Fenster vom Mac aus).
Danach muss etherwake bzw. wakeonlan installiert werden.
Das geschieht auf dem Raspberry Pi durch die Eingabe folgender Befehlszeile:
sudo aptitude install etherwake
Voraussetzung ist, dass der Raspberry Pi mit dem Internet verbunden ist – dann installiert der Raspberry die aktuellen Versionen von wakeonlan und etherwake automatisch, was ein paar Minuten dauern kann.
Um das Magic Packet per Wake on Lan gezielt an den richtigen Rechner im LAN schicken zu können, ist dessen Mac-Adresse erforderlich.
Die Mac-Adresse erfährt man auf einem Mac indem man ebenfalls im Terminalfenster den Befehl
ifconfig
eingibt. Daraufhin erhält man eine Liste der Netzwerkgeräte.
Ist der Mac via Ethernet mit dem LAN verbunden, dann ist der relevante Netzwerkadapter in der Regel en0 und man findet daneben eine Mac-Adresse im Format 00:00:00:00:00:00:00, die man sich notieren muss.
Ist das geschehen kann man den Mac gleich mal in den Ruhezustand versetzen.
Im Terminal Fenster, das zum Raspberry Pi gehört, gibt man dann folgendes ein (die Nullen durch die Buchstaben bzw. Zahlen der Mac-Adresse ersetzen):
sudo etherwake 00:00:00:00:00:00
bzw.
sudo wakeonlan 00:00:00:00:00:00
Hat alles geklappt sollte dadurch der betreffende Mac aus dem Schlaf erweckt werden und – sofern der Raspberry aus der Internet erreichbar und entsprechend eingerichtet ist, ist das ganze Aufweck-Prozedere auch von unterwegs möglich.
Wer erst noch einen Raspberry Pi benötigt, um das Tutorial umzusetzen sollte sowohl bei amazon.de als auch bei ebay.de fündig werden.
Wer den Raspberry Pi als Mediaserver mit Plex einsetzen möchte, sollte sich auch mal unseren Beitrag „Rasplex: Plex Client für Raspberry Pi mit Airplay und Airtunes-Unterstützung“ anschauen.