Es gibt Apps, die braucht man nicht. Und zwar deshalb nicht, weil sich die gleiche Funktion ganz einfach mit Boardmitteln von Mac OSX erzielen lässt. Genau genommen gilt das auch für die Erstellung verschlüsselter .dmg-Dateien. Das kann das bereits fest im Apple Betriebssystem verankerte „Festplattendienstprogramm“. Warum wir uns dennoch DropDMG angeschaut haben und es für äußerst hilfreich empfunden haben, zeigt dieses Review.
Disk Images – kurz .dmg-Dateien – sind ein weiterverbreitetes Datei-Format in der Apple Welt. Sie sind eine Art Container-Format und können darin einzelne Dateien, ganze Ordner und Laufwerke enthalten und das sowohl komprimiert als bei Bedarf auch verschlüsselt. So eignen sich Disk Images in besonderer Weise dafür Backups zu erzeugen und Daten über das Internet zu verteilen. Last but not least nutzen Apple und verschiedene Software-Hersteller das Format auch dafür Software zu verteilen, wodurch .dmg-Dateien ein stückweit im Konkurrenzverhältnis zum .zip-Format. .tar-Format und anderen Komprimierungsdateiformaten stehen.
Erzeugen lassen sich Disk Images wie eingangs schon erwähnt mit dem Festplattendienstprogramm, das in Dienstprogramme in jeder Mac OSX Installation standardmäßig zu finden ist.
Warum also nun ein weiteres Tool zur Verwaltung von .dmg-Dateien verwenden?
Jeder der einmal versucht hat ein Disk Image mir einer bestimmten Größe im Festplatten-Dienstprogramm zu erzeugen, mit einem Passwort zu verschlüsseln oder einen speziellen grafischen Hintergrund zu verwenden, der wird wissen, dass das zwar grundsätzlich geht, der Benutzungskomfort aber mehr als eingeschränkt ist und das gewünschte Ergebnis in der Regel mehr als ein paar Anläufe braucht.
Genau an diesem Punkt der Einfachheit bzw. Usability setzt die Mac App DropDMG von C-Command Software an und verspricht recht vollmundig „The easiest way to create and work with Mac disk images (.dmg files)“ zu sein.
Schaut man einmal auf die Liste der wesentlichen Features wird schnell klar, dass DropDMG erheblich mehr als ein komfortablere Version des Festplattendienstprogramms ist – zumindest was die Disk Image Erstellfunktion angeht:
- Mit einfachem Drag & Drop lassen sich Dateien und Ordner auf das DropDMG Arbeitsfenster ziehen und DropDMG findet automatisch heraus, was damit zu tun ist: Ein Disk Image erstellen, eine Konvertierung in ein anderes Format vornehmen, Dateien hinzufügen etc.
- Mit Standard-Konfigurationen können Settings festgelegt werden, die grundsätzlich zur Anwendung kommen (z.B. Standard-Passwort).
- Die .dmg-Dateien können mit Passwörtern geschützt werden. So lassen sich „Mini Vaults“ auf Dateibasis erzeugen, die schneller und besser zu handlen sind als ganze verschlüsselte Laufwerke (z.B. mit Apple FileVault). Als Verschlüsselungsverfahren stehen 128-bit und 256-bit AES Encryption zur Verfügung.
- Sofern das Disk Image zur Installation von Software verwendet werden soll, können mit DropDMG Software License Agreements hinzugefügt werden, denen bei der Installation zugestimmt werden muss. Ferner unterstützt DropDMG Retina-optimierte Hintergrundbilder und ein präzises und in individuelles Icon-Layout so dass sich professionelle Installationsmedien gestalten lassen.
- Mit DropDMG lassen sich sichere Backups und Archive erstellen, die zusätzlich zur Speicherung im Internet wie z.B. bei Cloud-Storage Anbietern (iCloud, Dropbox etc) verschlüsselt und auf ihre Integrität hin vor einer ggf. notwendigen Rücksicherung überprüft werden können.
- Es lassen sich ganze „device image clones“ z.B. von einer kompletten System-Festplatte erstellen, die optimiert und standardisiert sind für eine spätere Rücksicherung mit den Apple Recovery Tools sowie dem Festplattendienstprogramm.
- Dateien, Ordner oder Disk Images lassen sich mit DropDMG einfach auch CD, DVD oder Blu-Rays brennen und sich so beispielsweise auch Installations-DVDs für OSX erzeugen. Durch die Unterstützung von Multisessions können auch nachträglich Dateien hinzugefügt werden.
- Zu guter Letzt ist lässt DropDMG via AppleScript, Automator, oder aus der command line heraus automatisieren.
DropDMG ist damit geradezu ein Schweizer Taschenmesser für alle erdenklichen Operationen rund um die Verwendung von Disk Images und mit einer Historie seit 2002 (!) wahrlich keine Modeerscheinung. Die App ist aktuell in der Version 3 mit kompletter Unterstützung von Yosemite erhältlich und wird schon seit Anbeginn der Zeitrechnung von OSX kontinuierlich weiterentwickelt.
Besonders hervorzuheben ist die wirklich ausgesprochen aufgeräumte Oberfläche, die eine intuitive Nutzung ermöglicht und sowohl gegenüber dem Festplattendienstprogramm als auch allen anderen Apps die wir zur Erstellung von .dmg-Dateien kennen erhebliche Vorteile aufweist.
Wir empfehlen DropDMG jedem Mac User, der einen Bedarf an einer sicheren Verschlüsselung von Backups/Dateien und Softwareentwicklern, die professionelle Installationspakte anbieten möchten.
DropDMG kann von der Website des Herstellers C-Command Software kostenlos heruntergeladen und 14 Tage getestet werden. Im Anschluss kann die dauerhafte Nutzung dann durch Kauf einer DropDMG Lizenz im Onlineshop des Herstellers aktiviert werden (Preis für die 1-user Lizenz $24).
Alternativ gibt es DropDMG im Apple Appstore zum Download für den gleichen Preis mit dem bekannten Vorteil, dass Aktualisierungen automatisch durch den Appstore angeboten werden.
Was ist Euer Eindruck von DropDMG und wie seht ihr das Tool?
Nutzt ihr es es selbst schon oder kennt ihr gute Alternativen?