Beamer.app von Tupil ist eine wirklich interessante Application für Mac OSX, die es ermöglicht beliebige Video-Dateiformate vom Mac auf ein AppleTV zu streamen – und das ganz ohne Jailbreak und ohne lästige Konvertierung.
Was die Beamer.app für Mac kann und wo ihre Grenzen liegen haben wir uns angeschaut.
Wenn man mit einem AppleTV Filme und Videos wiedergeben will, dann ist man – out of the Box -erstmal auf das Streaming Angebot von Apples iTunes Store und freie Internetportale wie Youtube, Vimeo oder TED eingeschränkt.
Eigene Filme vom heimischen Mac lassen sich nur via Privatfreigabe wiedergeben, wenn die Dateiformate iTunes kompatibel sind und der ganze Spass vorher auch noch in die lokale iTunes Mediathek integriert wurde.
Wer Video-Dateien in Apple-untypischen Formaten wie H.264 oder XVid vorliegen hat, der stand bis vor Kurzem vor der spannenden Herausforderung entweder alle Dateien iTunes-konform zu konvertieren oder sein AppleTV mit einem Jailbreak und diverser Homebrew-Software zu beglücken.
Beide Optionen haben genügend Nachteile, so dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sich jemand eine Softwarelösung (ohne Jailbreak) einfallen lassen würde, die dem AppleTV einfach vorgaukelt, dass der Mac ein AirPlay-taugliches Gerät ist, von dem ein entsprechend kompatibler Datenstrom empfangen werden kann.
Mit der Beamer.app von Tupil – useful, simple Software ist das nun gelungen und wir haben den ganzen Spaß einmal auführlich getestet.
Leider hat es die Beamer.app nicht in Apples Appstore geschafft, was den Bekanntheitsgrad dieser tollen kleinen Helfer-App sonst sicherlich drastisch erhöht hätte. Hintergrund ist – wie schon anzunehmen war – dass Beamer.app für den Mac eine von Apple nicht dokumentierte Verfahrensweise nutzt, um zwischen vom Mac aus mit dem Apple TV zu kommunizieren.
Unser Setting: Auf einem Apple Mac Mini, mit Intel i5-Prozessor, 8GB Ram und Mac OSX Lion 10.7 haben wir mehre Video-Files unterschiedlicher Länge und mit unterschiedlichen Codecs (AVI, MOV, MKV, MP4, WMV und FLV) encodiert abgelegt und die Beamer.app installiert.
Der Mac Mini ist über eine fritzbox 7390 mit einem AppleTV (3. Generation mit 1080p Unterstützung) über Gigabit-Ethernet verbunden.
Alles Weitere war nun sehr einfach: Um eines der Video-Files wiederzugeben wird es auf dem Mac Mini auf die Beamer.app per drag’n’drop gezogen und dort als Video-Datei zur Wiedergabe erkannt.
Die Beamer.app sucht kurz nach einer Verbindung zum AppleTV und gibt den Trailer (in diesem Fall den „Avatar – Aufbruch nach Pandora“-Trailer von Chip.de) problemlos wieder.
Bild- und Tonqualität waren in allen Tests 1a – d.h. kein Ruckeln, kein Zuckeln, kein Stottern sondern perfekte Wiedergabe wie bei den Apple-Service am AppleTV.
Was wäre noch wünschenswert?
Die Drag’n’Drop Lösung für das Abspielen der Videos ist sicherlich noch nicht die perfekte Lösung für Heimkino-Enthusiasten. Warum? Weil man im Idealfall mit dem Mac und der Dateistruktur ja garnichts mehr zu tun haben will. Würde es der Beamer.app gelingen eine Art Server-Funktionalität zu übernehmen, d.h. eine Liste von Dateien zu erzeugen, die dann unmittelbar im Apple TV ausgewählt und gestartet werden können, dann wäre das für die Usability und Nutzerakzeptanz sicherlich noch ein deutlicher Fortschritt.
Nichtsdestotrotz waren wir von der Beamer.app begeistert. Sie schliesst eine Lücke zwischen AppleTV und dem Mac was die Wiedergabe von „Nicht Standard-Videomaterial“ angeht und was viele Nutzer dazu bewogen hat, einen Jailbreak am AppleTV zu verwenden. Dies wird durch die Beamer.app ein stückweit obsolet.
Tupil bietet Beamer.app als kostenlose Trial-Version (beschränkt auf 15 min Wiedergabe) zum Testen an. Die Testversion kann aktuell noch zum Einführungspreis von 7€ zu einer Vollversion freigeschalten werden.
Wer noch kein Apple TV besitzt, findet hier weitere Infos und Bestellmöglichkeiten zum AppleTV und hier eine bersicht über die Apple TV Angebote bei Ebay.de.