Die Berichte von immer perfideren Ausspähaktionen der NSA oder des britischen GCHQ reissen nicht ab.
Zuletzt wird auch immer häufiger berichtet, dass Mac User betroffen sind und dass insbesondere der britische Geheimdienst offenbar großes Interesse daran zeigt, Webcams unbemerkt zu aktivieren und Fotos von den Usern zu sammeln (u.a. Artikel bei n-tv.de: Millionen Screenshots gespeichert – GCHQ zapfte auch Webcams an).
Auch bei älteren MacBook Modellen soll jahrelang die Möglichkeit bestanden haben, dass vom User unbemerkt Aufnahmen mit der in vielen Macs verbauten iSight Kamera erstellt werden konnten (u.a. Artikel bei Heise: Forscher aktivieren MacBook-Kamera ohne Warn-LED).
Bleibt für viele Mac Nutzer die Frage, wie man sich gerade vor Ausspähaktionen mit der iSight Kamera schützen kann.
Die unkonventionellste und gleichzeitig sicherste Variante ist sicherlich die „Black-Tape-Lösung„.
Richtig angebracht, ist die Kamera danach physisch blockiert und zeigt kein Bild mehr.
Etwas unkonventioneller und eleganter ist es, die Treiber der iSight Kamera einfach zu deaktivieren bzw. zu verschieben, so dass der Kamera quasi softwareseitig die Grundlage zum Funktionieren entzogen wird.
Dazu muss die Datei QuickTimeUSBVDCDIgitizer.component aus /System/Library/QuickTime in einen anderen Ordner – z.B. Benutzername/Dokumente verschoben werden.
Wichtig ist, dass die Datei QuickTimeUSBVDCDIgitizer.component nach dem Verschieben nicht mehr im Ordner /System/Library/QuickTime liegt, ggf. muss diese händisch in den Papierkorb gezogen und dieser im Anschluss entleert werden
Der Ordner wo die Datei hinverschoben wurde dient nur dazu eine Kopie der Datei zu haben, falls man den Vorgang später einmal rückgängig machen will.
Nach einem Neustart des Systems sollte die iSight Kamera nicht mehr funktionieren.
Die dritte und wohl einfachste Variante, um die iSight Webcam im Mac zu deaktivieren und auch gleich noch das im Mac verbaute Mikrofon zu überwachen bietet die Mac OSX App Micro Snitch von Objective Development, die sich ressourcenschonend in der Menüleiste einquartiert und alle Aktivitäten von Kamera und Mikrofon beobachtet und den Nutzer darüber informiert, so dass man selbst – wie bei einer Firewall – den Zugriff freigeben und blockieren kann.
Micro Snitch haben wir separat einmal im Artikel „Mac App Micro Snitch: Zugriff auf iSight-Webcam und Mikrofon Überwachen“ vorgestellt.