Wenn du als Blogger regelmäßig Inhalte veröffentlichst, hast du vielleicht schon von der VG Wort gehört. Diese Verwertungsgesellschaft schüttet jedes Jahr Tantiemen an Autorinnen und Autoren aus, deren Texte im Internet gelesen werden. Vor allem für größere Blogs kann das durchaus lukrativ sein. Doch wie funktioniert das genau, welche Voraussetzungen gibt es, wann wird wie viel ausgezahlt und wo liegt die Schwelle, ab der sich der Aufwand lohnt?
Was ist die VG Wort?
Die VG Wort (Verwertungsgesellschaft Wort) ist eine Organisation, die Nutzungsrechte von Textwerken wahrnimmt und Tantiemen an Urheber ausschüttet. Dabei werden u. a. auch Online-Texte berücksichtigt. Alle wichtigen Infos findest du direkt bei der VG Wort.
Voraussetzungen für die Teilnahme
Um mit deinen Blogartikeln an den Ausschüttungen der VG Wort teilzunehmen, musst du zunächst Zählmarken in deine Texte einbinden. Diese sammeln Aufrufdaten über das ganze Kalenderjahr hinweg. Am Jahresende wird dann abgerechnet, und im Folgejahr erfolgt die Auszahlung.
Wichtig ist auch die Länge deines Artikels. Für eine Vergütung durch die VG Wort gelten in der Regel mindestens 1.800 Zeichen (inklusive Leerzeichen) als Voraussetzung. Texte unterhalb dieser Länge werden nicht berücksichtigt. Für längere Beiträge, die über 10.000 Zeichen umfassen, fallen die Tantiemen in der Regel höher aus.
Mindestzugriffe für eine Vergütung
Damit dein Text überhaupt vergütet wird, muss er eine bestimmte Mindestanzahl an eindeutigen Aufrufen pro Kalenderjahr erreichen. Seit einiger Zeit bewegt sich diese Grenze meist um rund 1.500 eindeutige Zugriffe pro Jahr. Diese Zahl kann sich im Laufe der Jahre ändern, weshalb es sich lohnt, regelmäßig auf der Website der VG Wort nach aktuellen Angaben zu schauen.
Kurze vs. lange Artikel und deren Auszahlung
Die VG Wort unterscheidet zwischen Basis-Texten (ab 1.800 Zeichen, unter 10.000 Zeichen was etwa 300-360 Wörtern entspricht) und längeren Artikeln (über 10.000 Zeichen was etwa einem Minimum von 1.600-2.000 Wörtern entspricht). Lange Texte werden in der Regel besser vergütet. Die tatsächliche Höhe variiert jährlich und wird von der VG Wort nachträglich festgelegt. Die folgende Tabelle zeigt Beispielwerte der letzten Ausschüttungen für Online-Texte, um dir einen Eindruck zu vermitteln:
Ausschüttungsjahr | Basis-Text (ca.) | Langer Text (ca.) |
---|---|---|
2021 (für 2020) | ~35 € | ~70 € |
2022 (für 2021) | ~40 € | ~75 € |
2023 (für 2022) | ~45 € | ~80 € |
Diese Beträge sind Richtwerte aus vergangenen Jahren und können von Jahr zu Jahr leicht schwanken. Die endgültigen Zahlen veröffentlicht die VG Wort jährlich auf ihrer Website.
Wie werden Aufrufe gezählt?
Die VG Wort erfasst die Aufrufe eines Artikels über die eingebundene Zählmarke. Dabei zählen grundsätzlich eindeutige Besuche, sodass Mehrfachaufrufe derselben Person innerhalb kurzer Zeit in der Regel nicht mehrfach gezählt werden. Die Sprache des Textes sollte deutsch sein, da in erster Linie deutschsprachige Artikel aus Deutschland vergütet werden. Auch die Verweildauer kann eine Rolle spielen, um maschinelle Abrufe von echten Lesern zu unterscheiden. Genaue technische Details der Zählung gibt die VG Wort nicht umfassend preis, aber es ist klar, dass die Qualität der Besuche (tatsächliches Lesen statt nur kurzer Klick) Einfluss hat.
Wann erfolgt die Ausschüttung?
Die Erfassung der Zugriffe erfolgt kalenderjährlich. Das heißt: Hast du deine Zählmarken ab Jahresbeginn eingebunden, werden alle Aufrufe bis Jahresende gezählt. Die Ausschüttung für diese Nutzungen erfolgt dann im darauffolgenden Jahr, meist im Sommer. Erfüllst du die Voraussetzungen, erhältst du für jedes qualifizierte Werk eine Auszahlung.
Ab wann lohnt sich VG Wort für dich?
Ob sich VG Wort für dich lohnt, hängt vor allem von deinem Traffic und der Anzahl langer Artikel ab. Wenn du regelmäßig Beiträge veröffentlichst, die mindestens 1.800 Zeichen lang sind, und es schaffst, über das Jahr hinweg etwa 1.500 eindeutige Zugriffe pro Artikel zu generieren, können pro Jahr und Beitrag rund 40 bis 80 Euro (oder sogar mehr, je nach Länge) zusammenkommen. Hast du also beispielsweise 10 Artikel, die alle die Voraussetzungen erfüllen, kann das einen netten jährlichen Nebenverdienst bedeuten.
Für Blogger mit wenigen, selten gelesenen Artikeln lohnt sich der Aufwand hingegen kaum. Wer jedoch eine wachsende Leserschaft hat, seinen Blog ohnehin professionell betreibt und regelmäßig Inhalte veröffentlicht, für den können die Ausschüttungen der VG Wort einen attraktiven Zusatzverdienst darstellen.
Weitere Informationen und laufend aktualisierte Konditionen findest du direkt auf der Website der VG Wort. So bleibst du auf dem neuesten Stand, kannst deine Blogstrategie anpassen und deine Chancen auf eine lohnende VG-Wort-Ausschüttung steigern.